Best Off 2024

Kunstuniversität Linz

1

Magdalena Berger

Down, Down

Soundinstallation (2 Minuten), im öffentlichen Kanal­system, Kanalgitter

Aus den tiefsten Tiefen der Kanalisation dringt ein Dröhnen an die Oberfläche, in den öffentlichen Raum. Eine Tonaufnahme der eigenen Stimme bildet die Basis der Audioinstallation. Die Aufnahme wurde digital bearbeitet und verzerrt – Töne wurden gedehnt und in ein tieffrequentes Brummen transferiert.

Biografie – In Magdalena Bergers raumgreifenden und subversiven Installationen nehmen Körperlichkeit und Identität zentrale Rollen ein – Latex, Rotwein, Motoren, Video und Sound sind dabei oft verwendete Elemente.

Sound installation (2 min) in the public sewer system, sewer grate

A roar from the deepest depths of the sewage system penetrates to the surface, entering public space. A sound recording of the artist’s own voice forms the basis of the audio installation. The recording has been digitally processed and distorted, the sound distended and transferred to a low-frequency hum.

Biography – In Magdalena Berger’s expansive and subversive installations, physicality and identity play central roles: latex, red wine, motors, video, and sound are some of the frequently used elements.

2

Christoph Bisenberger

LINZ Stadlbauerstr. geg. 4 4020 – 1313 – 1- 24 40100.265.01313_001

Buch, 52 Seiten, 160 × 255 mm

Alle paar Wochen werden Plakatwände überklebt, und schnell verschwindet das als aktuell Beworbene unter Schichten neuer Werbelinien. Christoph Bisenberger verwendet diese Schichtungen für seine künstlerische Produktion: „Ich schneide ein Fragment aus einer Plakatwand heraus, von der ersten Schicht bis zur Grundplatte. Mithilfe von Wasser löse ich die einzelnen Schichten wieder voneinander. In Buchform gebracht, sind sie ein Spiel abstrakter Formen und Farben. Eine Einladung in die Langsamkeit und die Poesie.“

Biografie – Christoph Bisenbergers Arbeiten umspannen vielfältige Ausdrucksformen – von Comics und Zines über Fotografie und Animation bis hin zu installativen und performativen Erzählungen.

Book, 52 pages, 160 × 255 mm

Every few weeks, billboards are pasted over, and what has been advertised as current quickly disappears under layers of new advertisements. Christoph Bisenberger uses these layers for his artistic production: “I cut a fragment out of a billboard, from the first layer to the base plate. Then I use water to separate the individual layers from one another. Brought into book form, they are a play of abstract shapes and colors. An invitation to slowness and poetry.”

Biography – Christoph Bisenberger’s work spans a wide range of forms of expression: from comics and zines, through photography and animation, to installation-based and performative narratives.

3

Jitka Effenberger

Mycotiles

Keramischer Siebdruck von Myzelmaterialien 100 × 100 cm

Die Arbeit entsteht durch experimentellen Siebdruck von Pilzmyzel-Materialien und deren Übersetzung in druckbare Schablonen für den Siebdruck auf Keramikfliesen. Der lebendige Pilz (Ganoderma lucidum) wird durch seine Fähigkeit, unterschiedliche chemische Verbindungen zu verdauen, zum Gestalter druckbarer Muster. Pures Myzel unterschiedlicher Wachstumsstadien und Dichte zeigt Anzeichen der Fruchtkörperentwicklung. Darüber hinaus sind in der Arbeit gedruckte Fruchtkörper des Pilzes Pleurotus columbinus zu sehen.

Biografie – Jitka Effenberger setzt sich auf wissenschaftlicher und künstlerischer Ebene mit dem Pilzmyzel und dessen Relevanz für unser Ökosystem auseinander. Ihre Arbeiten wurden in Kunsträumen im In- und Ausland gezeigt.

Ceramic screen print of mycelial materials 100 × 100 cm

The work arises through experimental screen printing of fungal mycelium materials and their translation into printable stencils for screen printing on ceramic tiles. The living fungus (Ganoderma lucidum) becomes the designer of printable patterns through its ability to digest different chemical compounds. At various stages of growth and density, the pure mycelium shows signs of developing into a fruit body. The work also shows printed fruit bodies of the fungus Pleurotus columbinus.

Biography – Jitka Effenberg works scientifically and artistically with fungal mycelia and their relevance for our ecosystem. Her works have been shown in art spaces in Austria and abroad.

4

Lera Entmayr

All Pigeons go to Heaven (Wohin denn sonst?)

Wandinstallation, unterschiedliche Formate

Tauben wurden vom Menschen domestiziert und so lange umsorgt, bis sie in unseren Augen ihren Nutzen verloren haben. Ihre Nachkommen leben jetzt in den Städten und werden systematisch vergiftet, getötet oder zumindest vergrämt. Der Abstieg vom Nutztier zum Untier beschäftigt mich als Künstlerin und Aktivistin, daher frage ich mich: Gibt es einen Himmel für Stadttauben?

Biografie – Lera Entmayr beschäftigt sich in ihrer künstlerischen Praxis sowohl kulturgeschichtlich als auch emotional mit Tauben als missverstandenen Stadtbewohnern. In ihren aktuellen Zeichnungen, Fotografien und Objekten hält sie ihre Beobachtungen der Linzer Stadttauben fest.

Wall installation, size varies

Pigeons were once domesticated by humans and cared for until the end of their useful lives. The descendants of these pigeons now live in cities and are systematically poisoned, killed, or at least driven away. As an artist and activist, I am concerned with this fall from working animal to monster, which is why I wonder: Is there a heaven for city pigeons?

Biography – In her artistic practice, Lera Entmayr deals with pigeons as misunderstood city dwellers in both culture-historical and emotional terms. She records her observations of Linz’s city pigeons in her current drawings, photographs, and objects.

5

Ebrahim Eskandari

Simurgh

Film, 3 Minuten

Simurgh ist ein Fabelwesen aus der persischen Mythologie, das den Filmemacher zu diesen Kurzfilm inspiriert hat. Die Geschichte des Simurgh und der Reise der Vögel auf der Suche nach einem gerechten König ist eine zeitlose Allegorie für die Suche nach Freiheit und Selbstfindung – Themen, die im Kontext der Einwanderung eine große Rolle spielen. „Simurgh“ ist einer von 13 Kurzfilmen in einer Reihe, die sich mit dem Thema Migration befassen.

Biografie – Das künstlerische Schaffen Ebrahim Eskandaris umfasst neben seinem filmischen Werk auch Malerei und Bildhauerei. In Teheran realisierte er Skulpturen im öffentlichen Raum. Seine Arbeit wurden wiederholt in internationalen Ausstellungen gezeigt.

Simurgh is a mythical creature from Persian mythology that inspired the filmmaker to create this short film. The story of Simurgh and the journey of the birds in search of a righteous king is a timeless allegory of the search for freedom and self-discovery—themes that play a major role in the context of immigration. Simurgh is one of thirteen short films in a series dealing with the topic of immigration.

Biography – In addition to his films, Ebrahim Eskandari’s artistic oeuvre includes painting and sculpture. He has created sculptures in public spaces in Tehran, and his works are frequently shown in international exhibitions.

6

Sonnhild Essl

Beitrag minimaler Sicherheit

Objekt Material: Papiermaché, Karton, Styropor; Format: Installationsgröße variabel, Objektgrößen: 148 × 61 × 27,5 cm; 212 × 36,5 × 19,5 cm; 121 × 49,5 × 29,5 cm

Beitrag minimaler Sicherheit beschäftigt sich mit Unbeachtetem und Immer-da-Gewesenem. Vergessene, verlorene, abgestreifte Gegenstände aus den menschlichen Lebenswelten, die keine Bedeutung mehr haben. Das transformierte, erstarrte Verpackungsmaterial einer Jalousie, geschützt durch eine erstarrte Kartonverpackung, erhält durch seine sakrale Bewahrung eine eigenständige Wertigkeit. Das Objekt und seine schützend anmutende Verpackung werden zur Projektionsfläche von Inhalt und Erinnerung und zur Reflexion von vermeintlicher Wertlosigkeit.

Biografie – Sonnhild Essl wurde 1989 in Baiersbronn in Deutschland geboren. In ihrer skulpturalen Arbeit beschäftigt sie sich mit dem Beiläufigen und Allgegenwärtigen – dem „Verworfenen“. 2022 erhielt sie den Talentförderpreis der EnergieAG Linz.

Object Papier-mâché, cardboard, Styrofoam; installation size varies, Object sizes: 148 × 61 × 27.5 cm; 212 × 36.5 × 19.5 cm; 121 × 49.5 × 29.5 cm

Beitrag minimaler Sicherheit deals with things that are unnoticed yet have always been there: forgotten, lost, discarded objects from the human world that no longer have any meaning. The transformed, solidified packaging material for venetian blinds, protected by the solidified cardboard packaging, takes on a value of its own through its sacred preservation. The object and its seemingly protective packaging become a projection surface for contents and memory, and a reflection of supposed worthlessness.

Biography – Sonnhild Essl (1989, Baiersbronn, Germany) deals with the incidental and omnipresent in her sculptural work—the “discarded.” She received the EnergieAG Linz Talentförderpreis award in 2022.

7

Beate Gatschelhofer

Mit dem Pragmatismus einer Doppelmasche

Skulptur Keramik, Seil, Nadelfilz, Schrumpfschlauch; Installationsgröße variabel

Das Werk mit dem Pragmatismus einer Doppelmasche zeigt Beate Gatschelhofers Annäherung, sprachliche Textfragmente in eine skulpturale Formensprache zu übersetzen. Ausgehend von einem lyrischen Text über das Stolpern, entstand eine poetische Transkription , die sich Fragestellungen nach Identität und Verortung zu eigen macht und Dialoge zwischen Material und Sprache eröffnet – der Versuch zu stolpern, ohne zu fallen.

Biografie – Beate Gatschelhofer (geb. 1994 Bruck a. d. Mur, AT)
In Beate Gatschelhofers künstlerischem Schaffen stehen ein lyrischer narrativer Zugang zur Skulptur sowie die Neuinterpretation von traditionellen keramischen Materialien und Techniken im Mittelpunkt . Oftmals ausgehend von selbst geschriebener Lyrik, entstehen mehrteilige Objektserien und Installationen.

Ceramic sculpture, rope, needle felt, shrink tubing; installation size varies

Mit dem Pragmatismus einer Doppelmasche shows Beate Gatschelhofer’s approach to translating linguistic text fragments into a formal sculptural language. Beginning with a lyrical text about stumbling, a poetic transcription emerged that internalizes questions about identity and location and opens up a dialogue between material and language—the attempt to stumble without falling.

Biography – Beate Gatschelhofer (1994, Bruck a.d. Mur, Austria) takes a lyrical, narrative approach to sculpture in her artistic work that reinterprets traditional ceramic materials and techniques. She will often start from her own poetry to create multi-part series of objects and installations.

8

Çağla Gillis

Different/Same/Both/Neither

Film, 8 mm, Cyanotypie-Animation, Farbe und Schwarz-Weiß, Ton, 4:25 ­Minuten

Der Film stellt eine Verbindung zwischen Körperlichkeit und dem Medium Film her. Der Filmstreifen wird ebenso zum physisch präsenten Protagonisten wie die gezeigten Aufnahmen eines menschlichen Körpers. Beide werden dem Licht ausgesetzt, werden an- oder durchgeleuchtet.

Biografie – Çağla Gillis, eine Filmemacherin, die in ihren Arbeiten die Erfahrungen von Frauen, das Alltagsleben, die übermenschliche Welt und imaginäre Topografien erforscht, verbindet ihre persönlichen Erfahrungen mit soziopolitischen Bewegungen.

Film, 8 mm, ­cyanotype animation, color and black and white, sound, 4 min 25 sec

The film establishes a connection between physicality and the medium of film. The filmstrip becomes just as much a physically present protagonist as the recordings of a human body that are shown. Both are exposed to light shining on or through them.

Biography – The filmmaker Çağla Gillis explores women’s experiences, everyday life, the superhuman world, and imaginary topographies in her works, and in doing so combines her personal experiences with sociopolitical movements.

9

Arina Grinevich

Kalykhanka

Wasserfarbe auf Leinwand, 148 × 105 cm, 180 × 215 cm

Arina Grinevich hält seit 2019 ihre Träume nach dem Aufwachen fest. In diesem Jahr beschloss sie, daraus eine Aquarellserie zu erstellen. Die Bilder sind von den Texten inspiriert und spiegeln die Emotionen und Empfindungen ihrer Träume wieder. Die Serie versucht, die Kluft zwischen Unterbewusstem und Bewusstem zu überbrücken und lädt die Betrachter*innen in die Traumwelt der Künstlerin ein.

Biografie – Arina Grinevich wurde 2002 in Minsk, Belarus, geboren, wo sie bis 2021 lebte und studierte. Aufgrund einiger regierungsfeindlicher Aktivitäten war sie gezwungen, nach Russland auszuwandern, wo sie bis 2022 an der British Higher School of Art and Design Hertfordshire in Moskau bildende Kunst studierte. Der Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022 bewog sie, Russland zu verlassen. Seither lebt sie in Österreich.

Watercolors on canvas, 148 × 105 cm, 180 × 215 cm

Since 2019, Arina Grinevich has been recording her dreams after waking up. This year she decided to create a series of watercolors from them. The paintings, inspired by the texts, reflect the emotions and sensations of her dreams. The series attempts to bridge the gap between the unconscious and conscious, inviting viewers into the artist’s dreamworld.

Biography – Arina Grinevich was born in Minsk, Belarus, in 2002, where she lived and studied until 2021. Various anti-­government activities forced her to emigrate to ­Russia, where she studied fine art at the British Higher School of Art and Design Hertfordshire in Moscow until 2022. The war of aggression against Ukraine in 2022 prompted her to leave Russia. She has lived in Austria ever since.

10

Laura Ecker
Leo Neuhauser
Lea Prähofer
Katharina Scholten
Chakliin Vahtra

Die Treppe / The staircase

Installation: Möbel, Möbel­fragmente, Schrauben. Zerbrochenes Glas, Sound, Kleidung, Paramente, 3 × 2,50 × 4 m

Das Kloster der Marienschwestern vom Karmel in der Seilerstätte 5 in Linz wurde 2022 profaniert. 2024 wurden die Räumlichkeiten dann an einen Immobilienentwickler verkauft. Wir haben für ein Zwischennutzungsprojekt dem Leerstand ausrangierte Möbel entnommen und daraus ein Treppenobjekt entwickelt, das formal an eine Kanzel erinnert.

Biografie – Laura Ecker, geb. 2000 in Korneuburg, seit 2021 Lehramtsstudium Kunst und Gestaltung, Design und Technik an der Kunstuniversität Linz.
Leonhard Neuhauser, geb. 2000 in Linz, seit 2019 Studium Kunst und Gestaltung, seit 2023 Studium Experimentelle Kunst an der Kunstuniversität Linz.
Lea Prähofer, geb. 1996, seit 2018 Lehramtsstudium Kunst und Gestaltung und Design und Technik an der Kunstuniversität Linz.
Katharina Scholten, geb. 1994 in Melk, Studium der Romanistik (MA), seit 2021 Lehramtsstudium Französisch an der Universität Salzburg sowie Kunst und Gestaltung an der Kunstuniversität Linz .

Installation Furniture, furniture fragments, screws, broken glass, sound, clothing, paraments 3 × 2.50 × 4 m

The convent of the Sisters of Mary at Mount Carmel at Seilerstätte 5 in Linz was secularized in 2022 and then sold to a real estate developer in 2024. In an interim-use project, we took the discarded furniture from the vacant premises and developed a staircase object that is formally reminiscent of a pulpit.

Biography – Laura Ecker (2000, Korneuburg) has been enrolled in the Teacher Training Programme: Art and Design, Design Tech.Tex at the University of Arts Linz since 2021.
Biography – Leonhard Neuhauser (2000, Linz) has been studying Art and Design since 2019 and Experimental Art since 2023 at the University of Arts Linz.
Biography – Lea Prähofer (1996) has been enrolled in the Teacher Training Programme: Art and Design, Design Tech.Tex at the University of Arts Linz since 2018.
Biography – Katharina Scholten (1994, Melk) has an MA in Romance Studies (MA) and has been enrolled since 2021 in the Teacher Training Programme for French at the University of Salzburg and the Teacher Training Programme: Art and Design at the University of Arts Linz.

11

Ayda Houshmandnia

The monster as a logical problem
Installation 60 cm × 40 cm × 60 cm; Papiermaché, Draht, Teig (Mehl und Hefe), Gips, Acrylfarbe, Spülsieb
Ich bin in der Küche bei der Arbeit, die Bestellungen fliegen herein, Respekt ist ein Fremdwort und die Bedingungen sind unmenschlich. Endlose Aufgaben und harte körperliche Arbeit, mit nassen Händen und dem unangenehmen Geruch von Fett. Ein Monster ist da, um zu warnen. Demonstrativ stellt es sich den Herausforderungen und Problemen der Gesellschaft. Es ist blau, traurig und gebeugt. Es strahlt Ungeduld aus.
Ayda Houshmandnia studiert Bildhauerei  an der Linzer Kunstuniversität. Sie experimentiert mit unterschiedlichen Materialien, um deren formale Eigenschaften in Bezug zu ihren Konzepten zu erforschen.
Installation 60 cm × 40 cm × 60 cm; Paper maché, wire, dough (flour and yeast), plaster, acrylic paint, strainer
I’m at work in the kitchen, the orders come flying in, there isn’t much respect, and the conditions are inhuman. Endless tasks and hard physical labor, with wet hands and the stench of grease. A monster is here, as a warning. It demonstratively faces up to the challenges and problems of society. It is sad, blue, and stooped. It radiates impatience.
Ayda Houshmandnia studies sculpture at the University of Arts Linz. She experiments with different materials in order to explore their formal properties in relation to her concepts.

12

Fritzi Hannah Harreck
Lukas Kuhl
Tobias Peherstorfer

Quasiräume und Mischhecken

Drei Hefte, 104 Seiten, Audiocollage, 3 ­Minuten

Quasiräume sind Mischräume, die aus der modernen Dichotomie von Kultur und Natur hervorgehen. Die Gruppe findet und untersucht in Hörsching Quasiräume, die ungeplant entstanden sind und einer diversen Lebendigkeit Raum geben. Ihr Entwurf plädiert für einen sensiblen Umgang mit Landschaft und ungeplant entstandenen Räumen, hinterfragt den blinden Aufruf zur Modernisierung und sucht Perspektiven jenseits der Sehnsucht nach einer romantisierten Vormoderne.

Biografie – Fritzi Hannah Harreck studierte Tanz u. a. in Mannheim und Barcelona sowie Architektur in Linz. Ihre Arbeit ist von der Suche nach präziser Empfindsamkeit bestimmt  und  zwischen Raum, Bewegung und Landwirtschaft zu verorten.
Biografie – Tobias Peherstorfer liebt es, im Kleinen wie im Großen Dinge zu reparieren. Mit dem, was da ist, umgehen, den Kontext lesen, ergänzen und die Geschichte der Orte weiterschreiben, das ist für ihn nachhaltige Praxis.
Biografie – Lukas Kuhl, transmedialer Künstler aus Wien, studiert derzeit Bildhauerei – transmedialer Raum und textil·kunst·design an der der Kunstuniversität Linz. In seinen Arbeiten werden Prozesse beobachtet und sichtbar gemacht, sowie die Verbindung zwischen Kultur und Natur neu verhandelt.

Three booklets, 104 pages, audio collage, 3 min

Quasi spaces are hybrid spaces that emerge from the modern dichotomy of culture and nature. The group finds and examines quasi spaces in Hörsching that have emerged unplanned and offer space for aliveness in all its diversity. Their design makes the case for a sensitive approach to the landscape and to unplanned spaces, questions the blind call for modernization, and seeks perspectives beyond the longing for a romanticized pre-modernity.

Biography – Fritzi Hannah Harreck studied dance in Mannheim and Barcelona, and architecture in Linz. Her work is characterized by the search for precise sen­sitivity and can be located between space, movement, and landscape.
Biography – Tobias Peherstorfer loves to repair things, both large and small. For him, sustainable practice means dealing with what is there, reading the context, adding to it, and continuing to write the history of places.
Biography – Lukas Kuhl, transmedia artist from Vienna is currently studying Sculpture—Transmedial Space and textile.art.design at the University of Arts Linz. In his works, he observes and makes visible processes, and renegotiates the connection between culture and nature.

13

Eleonora Hrybniak

We are only human beings when we love so much
Sofortbildalbum (10,5 x 7 x 2,5 cm), Instax Mini Film, ­Laserdruck auf Karton
Über ihre Arbeit sagt Elonora Hrybniak: „Im Februar 2024 kehrte ich mit meiner Instax-Kamera und einem Album, das mir meine Mutter geschenkt hatte, nach dreijähriger Abwesenheit in meine Heimatstadt Odessa zurück. Die Arbeit umfasst einen Text, den ich am ersten Tag meiner Reise verfasst habe, und das kleine Album. Darin befinden sich zahlreiche Fotos, die während meines zehntägigen Aufenthalts entstanden sind und meine Eindrücke und Emotionen festhalten.“
Eleonora Hrybniak (1999, Odessa, Ukraine) lebt seit 2022 in Linz, Österreich. Ihre Kunst verbindet persönliche Erfahrungen mit universellen Gefühlen wie Liebe, Verlust und Hoffnung und wirft einen kritischen Blick auf die Identitätsfindung.
Instant photo album (10.5 x 7 x 2.5 cm), Instax Mini film, laser print on cardboard
Elonora Hrybniak says of her work, “In February 2024, after a three-year absence, I returned to my hometown of Odesa with my Instax camera and an album that my mother had given me. The work comprises a text that I wrote on the first day of my trip and the small album. Gathered in the album are numerous photos that I took during my ten-day stay, which capture my impressions and emotions.”
Eleonora Hrybniak (1999, Odesa) has lived in Linz, Austria, since 2022. Her art combines personal experiences with universal feelings such as love, loss, and hope, and casts a critical gaze on the search for ­identity.

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Raul Izquierdo

The Monochrome Passenger

Installation-Fotografie (6,53 x 1,20 m)

The Monochrome Passenger ist eine Installation, die eine visuelle Erfahrung der grundlegenden Wirkung chromatischer Variationen vermittelt. Die Installation ermöglicht eine Reflexion der Wahrnehmung unserer Umgebung, die wir durch unseren Sehsinn erfahren. Das Werk basiert auf einer künstlerischen Studie der visuellen Wahrnehmung, welche die physikalischen und biologischen Prozesse der Farbwahrnehmung analysiert und in eine rein visuelle Sprache übersetzt.

Biografie – Raul Izquierdo arbeitet in den Bereichen Kunstfotografie und visuelle Kommunikation. Über seine Arbeit sagt er: „In einem langen analogen Prozess, einer Metapher des Lebens, frage ich mich, was menschliches Verhalten ist, und ringe dabei mit der Dialektik meines Bewusstseins.“

Photography installation (6.53 x 1.20 m)

The Monochrome Passenger is an installation offering a visual experience of the fundamental workings of chromatic variations. The installation enables us to reflect on the perception of our surroundings that we produce through our sense of sight. The work is based on an artistic study of visual perception that analyzes the physical and biological processes of how we perceive color, and translates them into a purely visual language.

Biography – Raul Izquierdo works in the fields of artistic photography and visual communication. He says of his work: “In a long, analog process, a metaphor for life, I ask myself what human behavior is, and in so doing, I wrestle with the dialectics of my consciousness.”

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Judith Kaiser

Texture me
Texturabdrücke in Ton, 30 Platten à 17 × 12 cm
Texturen umgeben uns im Alltag überall. Sie gehören zu den kleinen, unscheinbaren Dingen, die wir kaum wahrnehmen. Den komplexen und vielschichtigen Charakter dieser Oberflächen entdeckt man oft erst auf den zweiten Blick. Die Sammlung will dazu be­wegen, genauer hinzusehen und bewusster wahrzunehmen. Jede Tonplatte ist optisch und haptisch einzigartig. Die Platten dürfen nicht nur betrachtet, sondern auch berührt werden.

Biografie – In ihrer künstlerischen Arbeit beschäftigt sich Judith Kaiser mit der sinnlichen Wahrnehmung der Umgebung. Dabei kommen verschiedenste Materialien und Techniken zum Einsatz.

Texture prints in clay, 30 plates, each 17 × 12 cm
In our daily lives, textures are everywhere around us. They are among the small, inconspicuous things that we hardly notice. Often, it takes a second glance for us to discover these surfaces’ complex and multilayered character. The collection aims to encourage us to take a closer, more deliberate look. Each clay slab is unique in terms of its look and feel. The slabs are not only to be viewed, but also touched.

Biography – In her artistic work, Judith Kaiser deals with the sensual perception of the environment, using a wide variety of materials and techniques to achieve this end.

16

Tolga Karaaslan

Aberration
Rauminstallation, bestehend aus einem Schreibtisch, einem PC und Projektionen
Basierend auf einer Filmidee, die in einem fiktiven, autoritären Europa situiert ist, entstand eine eigenständige Installation. Die Protagonistin des Films entwickelt ein universelles Alphabet, um die Konflikte der Welt zu lösen. Im Raum sieht man auf dem Schreibtisch den Prozess der Entstehung des Alphabets und kann selbst auf einem PC damit schreiben. Projektionen gehen auf die visuelle und inhaltliche Ebene des Films ein.

Biografie – Tolga Karaaslan (geb. in Wels, AT) ist Filmemacher und Medienkünstler mit türkischen Wurzeln. Er erzählt visuelle und atmosphärische Geschichten, die mehrere Kulturen verbinden, aus einer persönlichen Perspektive.

Room installation ­comprising a desk, PC, and projections
This independent installation came about from the idea for a film set in a fictitious, authoritarian Europe. The film’s protagonist develops a universal alphabet to solve the world’s conflicts. The desk in the room shows the process of creating the alphabet, and visitors can use it to write on a PC. Projections address the film’s visual level and its content.

Biography – Tolga Karaaslan (Wels, Austria) is a filmmaker and media artist with Turkish roots. He tells visual and atmospheric stories that connect several cultures from a personal perspective.

17

Lena Kralicek

Brauche dringend Geld für PS5
Katalog, 105 × 200 mm
Brauche dringend Geld für PS5 – diese Beschreibung einer Verkaufsanzeige für ein selbst gemaltes Bild war der Auslöser für mein Projekt. Es stellt sich die Frage, was Kunst ist, und was als Kunst gilt. Der Katalog umfasst 150 Verkaufsanzeigen und deren Beschreibungen, gefunden mit den Schlagwörtern „Selbst gemacht“ und „DIY“ auf Willhaben. Anzeigen, die oft untergehen, erhalten hier im neuen Kontext Aufmerksamkeit und Wertschätzung.

Biografie – Lena Kralicek setzt gezielt auf einfache, aber wirkungsvolle visuelle Gestaltung, um komplexe gesellschaftliche Themen zugänglich zu machen. Für sie ist Gestaltung ein Werkzeug, um soziale und nachhaltige Veränderungen zu fördern. Ihre Herangehensweise basiert auf der Überzeugung, dass kreative Ansätze und ein anderer Blickwinkel neue ­Denkanstöße bieten können.

Catalogue, 10.5 × 20 cm
Brauche dringend Geld für PS5: this description on a sales posting for a homemade painting, asking ­urgently for money to buy a PS5, is what triggered this project. The question is posed of what art is, and what art counts as. The catalogue comprises 150 sales postings and their descriptions with the key words “homemade” and “DIY” found on Willhaben, an online Austrian website for buying and selling. Postings that often go unnoticed are given attention and appreciation in a new context here.

Biography – Lena Kralicek focuses on simple yet effective visual design to make complex social issues accessible. For her, design is a tool to promote social and sustainable change. Her strategy is based on the conviction that creative approaches and a different perspective can provide new food for thought.

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Christina Kraxberger

She:builds
Modell M1:100, 39 cm × 38 cm × 20 cm, Entwurf Bauen im Bestand, Umwandlung der ehemaligen Tischlereihalle im Franckviertel 
She:builds widmet sich dem Thema „Bauen im Bestand“ anhand eines Gebäudes mit feministischer Geschichte. Vom Verein Fragile 1998 erworben, um Frauen in handwerklichen Techniken auszubilden, transformiert sich die ehemalige Tischlereihalle nun in einen Ort, der Frauen mit schwierigen Lebenswegen neuen Mut geben soll: mit Arbeitsflächen, Bildungsräumen, ­Gewerbe und Aussicht.

Biografie – Christina Kraxberger (geb. 1994 in Gries­kirchen) studiert Architektur an der Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeit verbindet die Gestaltung von Räumen mit der Erforschung örtlicher Gegebenheiten sowie der Bedürfnisse zukünftiger Nutzer*innen, der Entwicklung flexibler Strukturen und dem Schaffen atmosphärischer Orte.

Model M1:100, 39 cm × 38 cm × 20 cm, Design construction in existing context, transformation of the former carpenter’s hall in Franckviertel 
She:builds is dedicated to the theme of “construction in context,” using a building with a feminist history. Acquired by the Verein Fragile organization in 1998 to train women in the manual trades, the former carpenter’s hall has now been transformed into a place where women who have had difficult lives are to be given new courage: with workspaces, training rooms, commerce, and prospects.

Biography – Christina Kraxberger (1994, Grieskirchen) studies Architecture at the University of Arts Linz. Her work combines the design of spaces with research into local conditions, as well as the needs of future users, the development of flexible structures, and the ­creation of atmospheric sites.

19

Caroline Lerbro

Suggestion for Intended Impermanence
Skulpturale Installation, 160 × 500 × 700 cm Kunststoffdachplatten, expandierender Schaumstoff, Gips, grüne Acrylfarbe, orangefarbenes Kunststoffseil, grüne Mikadostäbchen
Sechs gebogene, dunkelgraue Wellbleche sind mit einem gesprenkelten türkisfarbenen Material kombiniert, das in abstrakten Clustern angeordnet ist. ­Orangefarbene Seile scheinen einige der Formen vor­übergehend an ihrem Platz zu halten. Kleine, grüne Mikadostäbe erwecken den Eindruck, die Komposition der großen Skulpturen nachzuahmen.

Biografie – Caroline Lerbro beschäftigt sich mit der Wahrnehmung von Zeit, sozialem Verhalten und Selbstwahrnehmung sowie dem Innenleben von menschlichen und nicht menschlichen Lebewesen. Ihre Arbeiten wurden in Schweden, Großbritannien und Österreich ausgestellt.

Sculptural ­installation, 160 × 500 × 700 cm, Plastic roof sheets, expanding foam, plaster, green acrylic ink, orange plastic rope, green “­­pick-up sticks”
Six curved, corrugated sheets in dark gray are combined with a speckled turquoise material arranged in abstract clusters. Orange ropes appear to temporar­ily hold some of the shapes in place. Small green ­pick-up sticks seemingly imitate the compositions of the large sculptures.

Biography – Caroline Lerbro is concerned with the perception of time, social behavior, and self-awareness as well as the inner lives of human and nonhuman beings. Her works have been exhibited in Sweden, Great Britain, and Austria.

20

Catrin Manoli

Geil Glitter
Experimenteller Strappo, Fassade auf Stoff
Neonazis haben in meiner Nachbarschaft ein H*** H***** auf die Wand gesprayt. Daraufhin wurde das Graffiti von mir mit Geil Glitter gecrosst. Aus der ­Neonazi-Symbolik der Zahl 88  wurde eine Queer-freundliche 77! Mit einer experimentellen Restau­rierungstechnik wurde das gecrosste Graffiti aus seinem architektonischen Kontext gelöst und kann nun an anderen Wänden exponiert werden.
Catrin Manoli entwickelt ihre künstlerische Arbeit mit viel Humor und der Expertise aktivistischer Praxen. „Im Moshpit immer in der ersten Reihe, mit meinen signifikanten ein Meter fünfzig setze ich ein radikales Zeichen gegen rechte und kolonialistische Strukturen.“
Experimental strappo, textile façade
Neo-Nazis spray-painted H*** H*****  on the wall in my neighborhood. In response, I crossed out the graffiti with Geil Glitter. The neo-Nazi symbolism of the code 88, (8 = H, 88 = H… H…) turned into a queer-friendly 77! Using an experimental restoration technique, the crossed-out graffiti was removed from its ­architectural context and can now be displayed on other walls.

Biography – Catrin Manoli develops her artistic practice with a good dose of humor and the expertise of her activist practice.
“Always in the front row in the mosh pit with my sig­nificant one meter fifty [not quite five feet], I make a ­radical statement against right-wing and colonialist structures.”

21

Alphonse Ndagijimana

Blue Aster

Malerei, Ölfarben gemischt mit Textilarbeit und Näherei, 150 × 110 cm

Ich habe dieses Porträt als ein Geschenk für einen Freund meiner Familie gemalt und es „blaue Aster“ genannt, ein Symbol für Vertrauenswürdigkeit und Treue. Ich hatte nichts anderes, was ich hätte geben können, nur blaue Farbe und blaues Garn.

Biografie – Als Sohn eines Schneiders verbindet ­Alphonse Ndagijimana in seiner Kunst die Malerei mit den vielfältigen Techniken afrikanischer textiler Handwerkskunst. Seine Intention beschreibt er wie folgt: „Ich verbinde die lebendigen Fäden des Nähens mit den dynamischen Strichen der Malerei, durch diese Verschmelzung möchte ich das Wesen des afrikanischen Alltagslebens einfangen und die vielfäl­tigen Aktivitäten zeigen, die unsere Identität ausmachen.“

Painting, oil colors mixed with textile work and sewing, 150 × 110 cm

I painted this portrait as a present for a friend of my family and called it Blue Aster, a symbol of trustworthiness and loyalty. I had nothing else to offer, only blue paint and blue yarn.

Biography – As the son of a tailor, in his art Alphonse Ndagijimana combines painting with the diverse ­techniques of African textile handicrafts. In speaking about his intentions, he says, “combine the vibrant threads of sewing with the dynamic strokes of painting. Through this fusion, my aim is to capture the essence of everyday African life and show the diverse activities that make up our identity.”

22

Katya Ovechkina

For each treasured, happy memory, like a sweet forget-me-not
Installation, 200 × 80 × 70 cm
Katya Ovechkina offenbart in dieser Installation ihre täglichen Aufzeichnungen, die weit über ein klassisches Tagebuch hinausgehen. Seit zwanzig Jahren ist diese visuelle und sprachliche Reflexion ihres Alltags Teil der Praxis der Künstlerin. Die Notizhefte, von der Autorin für den Blick freigegeben oder auch geschlossen, Zeichnungen, handschriftliche Texte, Fundstücke und Objekte verbinden sich zu einer Assemblage. Diese produziert bei den Betrachtenden offen gelassene Fragestellungen, die in der Gleichzeitigkeit von Zeigen und Verbergen entstehen.

Biografie – Katya Ovechkina beschäftigt sich mit den Themen Sorge, Trauma und der Fragilität des Lebens.  An der Kunstuniversität Linz studiert sie Malerei und Grafik, wobei sie mit unterschiedlichen Medien experimentiert. Ihre Arbeiten wurden wiederholt interna­tional in Kunsträumen gezeigt.

Installation, 200 × 80 × 70 cm
In this installation, Katya Ovechkina reveals her daily notes, which go far beyond a classic diary. These visual and linguistic reflections on everyday life have been a part of the artist’s practice for twenty years. The drawings, handwritten texts, found items, objects, and notebooks, which the artist has either opened for viewing or left closed, combine to form an assemblage. This produces open questions for the viewer, which emerge in the simultaneity of showing and concealing.

Biography – Katya Ovechkina deals with the themes of care, trauma, and life’s fragility. She studies painting and graphic art at the University of Arts Linz, where she experiments with various media. Her works have been shown frequently at art spaces internationally.

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Sanaz Rafii

The leafless garden
Fotografien, 70 cm × 100 cm
Um neue Wohnanlagen zu errichten, wurden in Teheran und seinen Vororten in den letzten Jahren viele traditionelle Hausgärten zerstört. Diese Gärten waren der soziale Mittelpunkt des Privatlebens der Bewohner*innen und oft generationenübergreifend mit Erinnerungen verbunden. Bevor diese Leerstände endgültig ausradiert werden, verdorren dort die Bäume, umgeben von verfallenden Mauern und zerbrochenen Fenstern. Diese Ästhetik des Verfalls stellt die Künstlerin Sanaz Rafii in den Mittelpunkt ihrer fotografischen Arbeit. Zusätzlich wird ihre Arbeit „You were always here“ Frauen im Protest gezeigt.

Biografie – Sanaz Rafii (geb. 1986, Teheran) hat sich auf Fotografie, Video und Performance spezialisiert und ist seit 2009 künstlerisch aktiv. Sie Mitbegründerin des Gaah Artspace im Iran.

Photos, 70 cm × 100 cm
In recent years, many traditional home gardens in Tehran and its suburbs have been destroyed in order to erect new housing developments. These gardens were once the social center of residents’ private lives and were often linked to memories across generations. Before these empty spaces are finally erased, their trees wither away, surrounded by crumbling walls and broken windows. This aesthetic of decay is the focus of artist Sanaz Rafii’s photographic work. Her work “You were always here” Women in Protest will also be shown.

Biography – Sanaz Rafii (1986, Tehran) specializes in photography, video, and performance and has worked as an artist since 2009. She is a co-founder of Gaah Artspace in Iran.

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Carlotta Röll
Charlotte Beisenherz
Merlin Großmann

Wånnsd wås wüst, måchs einfåch!
Dokumentarfilm, 21:9, 30 Minuten; Kamera und Schnitt: Carlotta Röll; Konzept Interviews: Carlotta Röll, Charlotte Beisenherz; Ton: Merlin Großmann
Der Dokumentarfilm kritisiert das derzeitige kulturelle Klima in Linz bzw. das Fehlen eines solchen ebenso wie die auf das Auto ausgerichteten städtebaulichen Maßnahmen und die wirtschaftlichen Anreize, die nur den Wohlhabenden zugutekommen. Dieser Zustand ist nicht auf ein Fehlen von kulturellen Basisinitiativen, von denen es in der Tat viele gibt, zurückzuführen. Die Ursache liegt vielmehr in der konservativen lokalen Regierung, die nicht bereit ist, echte und nachhaltige Veränderungen durchzuführen.

Biografie – Das Kollektiv legt die erste Arbeit im ­Medium Film vor. Carlotta Röll studiert Architektur, Charlotte Beisenherz Kulturwissenschaft, Merlin Großmann Medienkultur und Kunsttheorie. Letzterer ist Bandmitglied von „Djaro und die anonymen Melancholiker“. Über  diese Arbeit sagt das Kollektiv: „Wir schätzen die Tatsache, dass dieser Film ein Ergebnis der Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen ist. Und vor allem eine Zusammenarbeit mit den Linzerinnen und Linzern, die sich engagieren, um die Stadt besser zu machen.“

Documentary film, 21:9, 30 min; Camera and editing: Carlotta Röll; Interviews: Carlotta Röll and Charlotta Beisenherz; Sound: Merlin Großmann
The documentary criticizes the current cultural ­climate in Linz, or rather, the lack thereof, as well as the urban planning measures favoring cars and the economic incentives that benefit only the wealthy. This situation cannot be traced back to a lack of grassroots cultural initiatives, of which there are in fact many. Instead, it is due to a conservative local government unwilling to carry out real and sustainable change.

Biography – The collective is presenting its first filmed work. Carlotta Röll studies Architecture, Charlotta Beisenherz Cultural Studies, Merlin Großmann Media Culture and Art Theories. In addition, the latter is a member of the band “Djaro und die Anonymen Melancholiker.” The collective says of this work: “We appreciate the fact that this film is the result of collaboration between the departments. And, above all, a cooperative effort with those citizens of Linz who are committed to making the city a better place.”

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Parham Rostam Abadi

Moving Through
Installation
Die Installation Moving Through  besteht aus einer großen Wand, die, bei rückseitiger Betrachtung, aus Kartonschachteln besteht. Diese Fundstücke beinhalteten einst für die ehemaligen Besitzer*innen wichtige Gegenstände. Der Stapel ist auf der anderen Seite mit Gips überarbeitet und von Raumwänden nicht zu unterscheiden. Parham Rostam Abadi dazu: „Dieses Kunstwerk reflektiert meine Erfahrung mit Migration und verkörpert das Gefühl von Vertreibung, Erinnerung und der Schaffung eines neuen Zuhauses.“

Biografie – Parham Rostam Abadi, geboren und aufgewachsen im Iran, ist interdisziplinärer Künstler und studiert Bildende Kunst. Er integriert unterschiedliche Medien und Techniken in seinen Arbeiten und schafft so ganzheitliche und interdisziplinäre Werke. Als offen schwuler/BIPOC-Künstler bringt er vielfältige kultu­relle Perspektiven und Erfahrungen in seine Kunst ein.

Installation
The installation Moving Through  comprises a large wall which, when seen from behind, is made up of cardboard boxes. These found objects once contained items that were important to their former owners. The stack is covered with plaster on the other side and cannot be distinguished from the walls of a room. Parham Rostam-Abadi explains, “This work reflects my experience of migration and embodies the feeling of displacement, memory, and the creation of a new home.”

Biography – Parham Rostam Abadi, born and raised in Iran, an interdisciplinary artist, is studying Fine Art. In his art, he integrates different media and techniques to thus create holistic and interdisciplinary works. As an openly gay/BIPOC artist, he brings diverse cultural perspectives and experiences to his art.

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Elisa Schmaderer

Wolken für meine Großmutter
Fotografien, Quilt, 150 × 150 cm
Mit ihrer textilen Arbeit Wolken für meine Großmutter findet Elisa Schmaderer eine künstlerische Form für den Umgang mit der Trauer, die mit dem Tod von An­­­gehörigen verbunden ist. Trotz der konkreten Erin­nerungen bleibt die Arbeit abstrakt und tröstlich. Die Künstlerin nimmt den Faden der Großmutter, die selbst viel genäht hat, auf und näht damit diesen Quilt. Dabei kreisen ihre Gedanken um die Verstorbene: „Sie war eine sehr herzliche Frau, oft aber auch schwierig und verletzend. Ich habe versucht, mich der Erin­nerung an sie zu stellen. Den schönen und den unschönen Momenten. Wie trauere ich um jemanden, der so zwiespältige Gefühle in mir auslöst?“
Elisa Schmaderer arbeitet mit unterschiedlichsten Medien, wobei ihr Schwerpunkt auf textilen Materialien liegt. In ihrer Arbeit setzt sie sich mit Themen wie Erinnerung, Zeit und der Balance zwischen Etwas und Nichts auseinander.
Quilt, 150 × 150 cm
With her textile work Wolken für meine Großmutter, Elisa Schmaderer finds an artistic form for dealing with the grief associated with the death of loved ones. Despite the concrete memories, the work remains abstract and comforting. The artist picks up the thread from her grandmother, who did a lot of sewing herself, and uses it to sew this quilt. As she does so, her thoughts revolve around the deceased: “She was a very warm woman, but often also difficult and hurtful. I’ve tried to face up to her memory. The beautiful and not-so-beautiful moments. How do I mourn someone who triggers such ambiguous feelings in me?”

Biography – Elisa Schmaderer works with a wide variety of media, with a focus on textiles. In her work she explores themes such as memory, time, and the balance between something and nothing.

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Mirjam Schrei

Atmosphäre des Moments
Malerei, ­Kugelschreiber und Öl auf Leinwand, 140 × 100 cm
Mirjam Schrei reagiert mit ihrer künstlerischen Praxis auf die Flüchtigkeit des fotografischen Moments. Sie kombiniert Techniken der fotorealistischen und abstrakten Malerei und überträgt Fotografien auf großformatige Bildtafeln. Dieses Zusammenspiel von abstrakten und konkreten Elementen spiegelt für sie die Atmosphäre der erlebten Momente wider.

Biografie – Mirjam Schrei verbindet Fotorealismus mit Abstraktion und schafft Bilder voller Details und ­Atmosphäre. Sie schloss ihr Studium des Grafikdesigns und der Fotografie an der Kunstuniversität Linz dieses Semester ab und widmet sich nun vorrangig der Malerei.

Painting, ballpoint pen, and oil on canvas, 140 × 100 cm
Mirjam Schrei’s artistic practice reacts to the fleeting nature of the photographic moment. She combines photorealistic and abstract painting techniques, transferring photographs onto large-format panels. For her, this interplay of abstract and concrete elements reflects the atmosphere of her lived moments.

Biography – Mirjam Schrei combines photorealism with abstraction and creates richly detailed and atmospheric images. She completed her studies in Graphic Design and Photography at the University of Arts Linz this semester and now devotes herself primarily to painting.

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Helena Sekot

What remains I, II (Lichte Substanz)
What remains I: Fotodruck auf ­Alu-Dibond, 2 × 60 × 40 cm; What remains II: Keramik, Metall, 145 × 60 × 40 cm
Die multimedialen Arbeiten der Serie Lichte Substanz reflektieren das Zusammenspiel von geordneten und chaotischen Systemen in der Natur und untersuchen, wie diese in ihrer Wechselwirkung Leben ge­nerieren. Die Werke thematisieren eine selbsttragende Rhythmik, Brüche und Deformationen, zu denen die Betrachtenden sich physisch in Beziehung setzen können.

Biografie – Helena Sekot nutzt und kombiniert verschiedene Materialien und Medien. In ihrer Formsprache balanciert sie gegensätzliche Pole wie Fragilität und Widerstandsfähigkeit

What remains I: photo print on aluminum Dibond, 2 × 60 × 40 cm; What remains II: ceramic, metal, 145 × 60 × 40 cm
The multimedia works in the series “Lichte Substanz” reflect the interplay of ordered and chaotic systems in nature and examine how they generate life in their interaction. The works thematize a self-sustaining rhythm, fractures, and deformations, which viewers can relate to physically.

Biography – Helena Sekot uses and combines various materials and media. In her formal language, she balances opposing poles such as fragility and resilience.

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Hanna Sheu

Eponym Blind
Installation, 3D Print, 116 × 116 cm
Eponyme sind Bezeichnungen, die von  Eigennamen abgeleitet werden, um bestimmte Personen zu ehren. Viele medizinische Eponyme sind auf Ärzte zurück­zuführen, die ihre Forschungen im Zweiten Weltkrieg auf unethische Weise mittels Menschenversuchen und Euthanasie betrieben haben. Hanna Sheu ist Künstlerin und Medizinerin – mit ihrer Rauminstallation rückt sie Eponyme ins Blickfeld kritischer Betrachtung.

Biografie – Hanna Sheu, geboren 1970 in Korea, seit 1980 in Österreich, studierte Humanmedizin und Public Health. Ihre wissenschaftliche Vorbildung ist die Basis ihrer Kunst. Derzeit studiert sie Experimentelle Gestaltung an der Kunstuniversität Linz.

Installation, 3D print, 116 × 116 cm
Eponyms are designations derived from proper names to honor particular people. Many medical eponyms can be traced back to physicians who carried out their research during World War II in an unethical manner using human experimentation and euthanasia. Hanna Sheu is an artist and physician. With her installation, she shifts eponyms into view for critical examination.

Biography – Hanna Sheu (1970, Korea) has lived in Austria since 1980, and previously studied human medicine and public health. Sheu’s prior scientific education is the basis for her art. She is currently studying Experimental Art at the University of Arts Linz.

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Johanna Steiner

Can’t sleep

Metallgestell und Wachsobjekte, 160 × 60 × 60 cm

Dieses Gestell sieht aus wie ein Bett, diese Stäbe sehen aus wie Kerzen, dieses Zimmer sieht aus wie ein Raum. Du musst deine Beine an das Ende des Bettes legen, auf die Stange, und dann die Arme zur Seite strecken und den Nacken ganz steif machen und dich dann wie eine Statue auf dem Gestell spreizen oder hinlegen, und dann wird man im dunklen Kerzenschein erleuchtet. Nobody can sleep on this bed unless they do a complete plank.

Biografie – Johanna Steiner studiert Bildhauerei und beschreibt ihre künstlerische Praxis wie folgt: „Skulpturen! Eine Idee verwirklichen und die Möglichkeiten des Materials erforschen. Der Prozess muss schnell ablaufen und fühlt sich oft wie ein spielerischer Akt an.“

Metal frame and wax objects, 160 × 60 × 60 cm

This frame looks like a bed, these rods look like candles, this space looks like a room. You have to lie with your legs at the end of the bed, on the rods, and then stretch your arms out to the side and stiffen your neck and then spread yourself or lie on the frame like a statue and then you’re illuminated in dark candlelight. Nobody can sleep on this bed unless they do a complete plank.

Biography – Johanna Steiner studies sculpture and describes her artistic practice as follows: “Sculptures! Realizing an idea and investigating the possibilities of the material. The process has to happen quickly and often feels like a playful act.”

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Emilia Vogt

Klang Kontakt

Interaktive Soundinstallation, vier Aluminiumplatten auf dem Boden, ca. 3 × 1,50 m

Die interaktive Soundinstallation Klang Kontakt bringt Menschen zusammen und macht Berührung hörbar. Sie lädt dazu ein, sich auf die vier Aluminiumplatten zu stellen. Durch jede Berührung wird der Stromkreis geschlossen und es werden, je nach Intensität und Dauer des zwischenmenschlichen Kontakts, verschiedene Klänge ausgelöst. Auf diese Weise werden die visuell sichtbaren körperlichen Verbindungen in das Auditive übersetzt.

Biografie – Emilia Vogt ist Performance- und Medienkünstlerin. Ihre interaktiven Installationen, Videos, Liveübertragungen und Performances thematisieren ihren Körper, dessen Umgebung, Zeit, Konfrontation und Intimität.

Interactive sound installation, four aluminum plates on the floor, c. 3 × 1.50 m

The interactive sound installation Klang Kontakt brings people together and makes touch audible. It invites people to stand on the four aluminum plates. Each touch closes the circuit, triggering different sounds depending on the intensity and duration of the interpersonal contact. In this way, the visible physical connections are translated into the auditory realm.

Biography – Emilia Vogt is a performance and media artist. Her interactive installations, videos, live ­broadcasts, and performances focus on her body, its environment, time, confrontation, and intimacy.

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Michaela Všetečková

I deserve a good life with happy ending

Acryl auf Leinwand, 100 × 150 cm

Der einfachste Weg, um eine Verbindung zu einer anderen Person herzustellen, ist, ihr ins Gesicht zu sehen und ihre Gefühle aus ihrem Gesichtsausdruck abzule­sen. Auf der Grundlage ihrer Recherchen zu Menschen, die aus Konfliktgebieten stammen, hat die Künstlerin damit verbundene Geschichten  gelesen und in ein Gemälde übertragen. Oft wurde hierbei auf den Verlust von Angehörigen und auf zerstörte Träume eingegangen.

Biografie – Michaela Všetečková befasst sich in ihrer Arbeit vorrangig mit Malerei, Zeichnung und der Modewelt. In ihrer Kunst erzählt sie oft Geschichten, um Botschaften zu vermitteln. Ihre Arbeiten wurden in internationalen Kunsträumen gezeigt.

Acrylic on canvas, 100 × 150 cm

The easiest way to connect with another person is to look them in the face and read their emotions from their expression. Based on her research on people who come from conflict areas, the artist read the associated stories and translated them into a painting. These often involved the loss of loved ones and shattered dreams.

Biography – Michaela Všetečková’s work focuses primarily on painting, drawing, and the world of fashion. In her art, she often tells stories to convey a message. Her works have been shown in international art spaces.

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Lydia Waldhör

Collagen

Collagen auf Pappkarton, ­unterschiedliche Maße: ca. 22 × 18 cm

Lydia Waldhör lädt die Betrachtenden in die Deutungsfreiheit ihrer abstrakten Bildräume ein: „In diesen Collagen geht es um nichts Bestimmtes. Es sind Bildwelten, in die man eintauchen kann, um darin etwas eventuell Bekanntes zu entdecken. Alte Pappkarton-Kinderbücher bilden die Arbeitsfläche, auf die verschiedene Medien  aufgetragen werden. Dabei entstehen teils abstrakte, teils gegenständliche Bildinhalte, die auf die Komposition beschränkt betrachtet werden können.“

Biografie – Lydia Waldhör arbeitet mit unterschiedlichen Medien. Sie produziert Collagen, Zeichnungen oder verwendet textile Techniken. Die Beobachtung der Welt und feministische Theorien sind wichtige Anhaltspunkte für ihre Arbeit.

Collages on cardboard, different dimensions, c. 22 × 18 cm

Lydia Waldhör invites viewers into the interpretational freedom of her abstract pictorial spaces: “These ­collages are not about anything in particular. They are pictorial worlds that one can immerse oneself in to possibly discover something familiar. Old cardboard children’s books shape the working surface onto which various media are applied. The partly abstract, partly representational pictorial content that emerges in this process can be viewed in a way that is confined to the composition.”

Biography – Lydia Waldhör works with various media. She produces collages and drawings and applies textile techniques. Feminist theories and the observation of the world are important reference points for her work.

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Laura Weiss

Selbstportrait

Stoffobjekt, Stoff, Textilfarbe, Füllmaterial, ca. 300 × 100 × 20 cm (­stehend)

Liebes Atelier,
du bist mein liebster Platz auf der Welt. Auch wenn du manchmal ein bisschen schmutzig bist, habe ich dich gern. Du bist der kreative Kreißsaal meiner künstlerischen Gedanken, die Gebärmutter, die mich jeden Tag nährt, die Plazenta, die mich begleitet. Ich bin deine nie endende Schwangerschaft, dein endlich großgezogenes Kind.
Ich liebe dich. Für immer,
deine Laura

Biografie – Laura Weiss befasst sich in ihrer Arbeit mit dem Selbstporträt. Darüber hinaus gilt ihr Interesse Humanimals, Mischwesen aus Mensch und Tier, und einer Nicht-­Binarität von Körpern. Biografische Anekdoten und Selbstironie sind Teil ihres künstlerischen Schaffens.

Textile object, textiles, textile paint, filling material, c. 300 × 100 × 20 cm (standing)

Dear Studio,
You are my favorite place in the world. Even if you are sometimes a bit dirty, I still like you. You are the ­creative delivery room of my artistic thoughts, the womb that gives me my daily nourishment, the ­placenta that ­accompanies me. I am your never-ending pregnancy, your finally grown child.
I love you. Forever yours,
Laura

Biography – In her work, Laura Weiss deals with self-portraits. She is also interested in humanimals (­hybrid human-animal beings) and the non-binarity ­of bodies. Her artistic ­ouevre includes biographical ­anecdotes and self-irony.

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Katharina Maria Wimmer

Full identity / absolute form /total logic

Collagen auf Drei Objekte, ­Aluminiumfolie geprägt, 31 × 140 cm

Die Künstlerin abstrahiert die Dialektik von gesellschaftlichem Konformitätsdruck und dem individuellen Streben nach Besonderheit in monochrome, reflektierende Bildflächen. Aus der Wiederholung der Wortgruppen full identity / absolute form / total logic ent­stehen drei Bilder, deren ästhetischer Reiz sich im Spannungsfeld zwischen dem sprachlichen Inhalt und den ornamentalen Wiederholungsmustern entwickelt.

Biografie – Katharina Maria Wimmer beschäftigen Manifestationen politischer und sozialer Ordnungssysteme. Um diese Systeme für sich individuell fassbar zu machen, nähert sie sich ihnen in ihrer künstlerischen Praxis mittels formaler Abstraktion.

Three objects, embossed aluminum foil, 31 × 140 cm

The artist uses monochrome, reflective surfaces to abstract the dialectic of the social pressure to conform and the individual effort to stand out. Repetition of the word groups “full identity / absolute form / total logic” results in three images whose aesthetic appeal takes shape in the tension between linguistic content and repetitive ornamental patterns.

Biography – Katharina Maria Wimmer is interested in manifestations of political and social organizational systems. In order to make these systems understandable individually, through her artistic practice, she approaches them by means of formal abstraction.